Rückblick auf den kommunalpolitischen Gedankenaustausch der drei Kommunen Oberkochen, Heubach und Essingen








Bereits seit 45 Jahren treffen sich die Gemeinderatsmitglieder und Verwaltungsvertreter der Stadt Oberkochen und der Gemeinde Essingen. Nachdem im Jahr 2025 der bereits 1981 gegründete, gemeinsame Energiedienstleister, die GEO - Gesellschaft für Energieversorgung Ostalb GmbH, im Fokus des Treffens stand, haben auch die Vertreter der Stadt Heubach, die seit dem Jahr 2013 Gesellschafter ist, den gemeinsamen Austausch bereichert. Als sich am 8. September 1980 die Gemeinderäte aus Essingen und Oberkochen mit den beiden damaligen Bürgermeistern Roland Göhringer und Harald Gentsch zum ersten interkommunalen Austausch trafen, erwartete kaum jemand, dass sich daraus eine Erfolgsgeschichte entwickeln wird.

Auf Einladung der Stadt Oberkochen trafen sich die kommunalen Vertreter am Donnerstag, 3. Juli 2025, bereits zum einundvierzigsten Austausch im dortigen, mustergültig sanierten Mühlensaal. Nach einer herzlichen Begrüßung führte Oberkochens Bürgermeister Peter Traub zunächst in die Entwicklung des Mühlenensembles und den in diesem Zusammenhang gegründeten Mühlenverein näher ein. Hierbei wurde die Bedeutung dieses Kleinods in vielfacher Hinsicht für die Kommune deutlich.
 
Im weiteren Verlauf verwies Bürgermeister Peter Traub auf die immer umfangreicher werdenden Aufgaben der Kommunen und die Quantität sowie Qualität der Gesetze. Hierbei wird das so genannte „Konnexitätsprinzip“, also wer Aufgaben den Kommunen überträgt muss auch für deren angemessene Finanzierung sorgen, immer mehr ausgehöhlt wird. So sehen sich die Kommunen vor immer weiter steigenden Herausforderungen und immer weiter sinkenden Kostentragungen Dritter, so dass den Kommunen zwischenzeitlich kaum mehr finanzieller Spielraum verbleibt bzw. dieser bereits aufgebraucht ist. In diesem Zusammenhang gab Oberkochens Bürgermeister Peter Traub zu bedenken, dass diese allgemeinen Entwicklungen auch auf die gemeinsame Gesellschaft, die GEO, übertragen werden können. Dies wirkt sich hier teilweise noch dramatischer aus, da auch die umfangreichen Regelungen in diesem Bereich teilweise noch intensiver eingreifen und darüber hinaus von dauernder Veränderung geprägt sind. Hier sind unter anderem der Aufbau der Nahwärmeversorgung in den einzelnen Kommunen beispielhaft zu bezeichnen. Die Teilnehmer des Gedankenaustausches konnten sich deshalb auch über die zukünftige Aufstellung der gemeinsamen Gesellschaft austauschen.
 
Der Heubacher Bürgermeister Dr. Joy Alemazung bestätigte die enorme finanzielle Belastung der Kommunen und stellte erste Auswirkungen auf die Stadt Heubach näher dar. In diesem Zusammenhang freute er sich über das partnerschaftliche Zusammenwirken im Rahmen der GEO und hierdurch ggf. zukünftig entstehende Möglichkeiten, die ohne das gemeinschaftliche Unternehmen gar nicht denkbar wären.
 
Essingens Bürgermeister Wolfang Hofer pflichtete seinen Amtskollegen bei, dass immer mehr Reglementierungen die Freiräume der kommunalen Selbstverwaltung weiter eingrenzen und parallel finanzielle Spielräume reduzieren, so dass auch hier die Möglichkeiten immer enger werden.
Gleichwohl konnte Bürgermeister Wolfgang Hofer auch positive Aspekte, wie die außerordentliche Entwicklung der Parkschule und die millionenschweren Investitionen der vergangenen Jahre in die schulische Zukunft, aufzeigen. Auch die zwischenzeitliche Fertigstellung des vierspurigen Ausbaus der Bundesstraße B 29 konnte nach vielen Jahrzehnten nunmehr zu einer erheblichen Verbesserung der Situation beitragen. Aktuell, so der Essinger Bürgermeister weiter, beschäftigt die Kommune sich mit der Ansiedlung des zentralen Gesundheitsversorgers des Ostalbkreises, wobei auch hierbei die Einflussfaktoren von außen eine sehr gewichtige Rolle spielen. In diesem Zusammenhang hob Bürgermeister Wolfgang Hofer die Bedeutung des partnerschaftlichen Miteinanders hervor, welches zwischen den drei Kommunen Oberkochen, Heubach und Essingen sehr vorbildlich funktioniert.   
 
Alle drei Bürgermeister und die übrigen Teilnehmer der Kommunen waren sich einig, die weitere Zusammenarbeit zu intensivieren und an der langjährigen Tradition der gemeinsamen Treffen festhalten zu wollen.
Im weiteren Verlauf des Abends nutzte man dann umfangreich die Möglichkeit, sich zu verschiedenen Themen interkommunal auszutauschen und die freundschaftlichen Beziehungen untereinander weiter auszubauen.
 
 
Bildunterschrift: Die Teilnehmer am interkommunalen Gedankenaustausch mit den drei Bürgermeistern Peter Traub, Dr. Joy Alemazung und Wolfgang Hofer (v. l. n. r.) im Vordergrund.